Die genaue Bezeichnung der einzelnen Teile kann regional variieren. An der Erarbeitung der hier gezeigten
Fleischertafel waren Pferdemetzgereien aus verschiedenen Regionen Deutschlands beteiligt
(siehe Danksagung auf der Startseite).
Der Schlachtertrag bei Pferden ist von der Rasse abhängig und beträgt im Durchschnitt
etwa 55 bis 60 %.
Als Nebenprodukte fallen Innerreien, Fett, Blut, Hufe, Knochen, Haare und das Fell an,
wobei nahezu alle Teile nutzbringend verwertet werden können.
A - Filet:
- ist der am wenigsten beanspruchte Muskel und daher
das beste Stück vom Pferd
- liefert Steakfleisch zum
B - Hinterrücken:
- ist ganz schier, ohne Speck und Sehne
- liefert Steak vom Rücken zum
C - Oberschale mit Oberschalendeckel:
- ist zartes, saftiges Fleisch
- liefert:
- Steakfleisch aus Oberschale
- Rouladen aus Oberschalendeckel
(z.B.
Fleischrouladen)
D - Semer und Semerrolle:
- liefert Fleisch zum schmoren
E - Vorderrücken:
F - Hochrippe:
- liefert Fleisch zum schmoren
G - Brust:
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- liefert Fleisch zum schmoren
H - Bug (Bogen):
- liefert Fleisch zum räuchern und pökeln
- Pferdeschinken
- Rauchfleisch
J - vorderes Beinfleisch:
- ist sehr sehnig
- liefert Fleisch zum Kochen
- Suppenfleisch
- Verarbeitungsprodukte, z.B. Kochwurst
- evtl. auch Schmorbraten
I - Bauchlappen,
K - hinteres Beinfleisch,
L - Nacken,
M - Kopf:
- liefern Verarbeitungsfleisch,
z.B. zur Herstellung von
- Hackfleisch
(z.B.
Berliner Bouletten)
- Salami, Knackwurst
- Kochwurst
-
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spezielle Pferdewurst
(ähnlich Bockwurst, aber größer und magerer)
- Bockwurst, Bratwurst, Wiener, ...
- Pferdefett
(geeignet zum Backen und Braten, aber nicht als Brotaufstrich)
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Bei der Herstellung von Wurstprodukten wird meist etwas
Schweinefett zugesetzt, da Pferdefett nicht genügend Bindung besitzt,
um die Wurst später zusammenzuhalten.
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Der Schlachtkörper des Pferdes wird in der Regel zunächst halbiert und später
ggf.
weiter in Vorder- und Hinterviertel zerlegt.
Dabei beinhalten die Hinterviertel mit Filet, Hinterrücken und Oberschale die wertvollsten Fleischteile.
Insbesondere beim Export über große Entfernungen
(z.B. von Südamerika nach Europa)
werden daher nur die Hinterviertel
transportiert wobei die weniger wertvollen Vorderviertel in den Erzeugerländern verbleiben und dort verarbeitet werden.
Das nebenstehende Bild zeigt für den Export nach Europa bestimmte Pferde-Hinterviertel in einem argentinischen Schlachthof.
© 2013 Jan Schwanke
Der Schlachtkörper des Pferdes von Jan Schwanke steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.